Wie alles begann...

Vorderansicht vor der SanierungDas "Schmalste Haus" in Meißen misst mit 2,65 m nur wenig mehr, als ein Pferd lang ist. Und doch wird in den städtischen Bauakten für das Jahr 1880 vermerkt, dass die Nutzung des Hinterhauses als Pferdestall genehmigt ist. Für das Wohnen und Arbeiten blieb neben der Viehhaltung also wenig Platz. Insgesamt hat das Grundstück nur eine Grundfläche von 45 m². Nach dem Urbarium der Stadt Meißen dürfte es 1637 oder etwas später entstanden sein.

Wahrscheinlich zwang die Not des dreißigjährigen Krieges die für einen schmalen Durchgang an einem Stadtmauerturm gelassene Baulücke ohne viel Aufwand zu schließen. Die Rückwand des Hintergebäudes ist Teil der äußeren Zwingermauer. Über fast 400 Jahre sind die Eigentümer des Hauses bekannt. Es sind in der Mehrzahl Häusler und kleine Handwerker. Reste einer alten Werbeaufschrift "Gustav Gnepper, Schuhmacher" war bis zur Sanierung an der Fassade zu erkennen. Vor der Eröffnung der "Schmalen Hauses" als offener Treff für Kinder und Jugendliche stand es 12 Jahre leer.

Hinterhaus vor der Sanierung Erdgeschoss vor der Sanierung Rückansicht vor der Sanierung

Am 28.01.1994 wurde der Verein "Schmales Haus e.V." gegründet. Obwohl der Verein so klein wie das Haus selbst ist, fand er Freunde und Helfer für sein gemeinnütziges Anliegen.  Alle rechtlichen und finanziellen Grundlagen mussten geschaffen und die organisatorischen Vorbereitungen für die Sanierung des Gebäudes getroffen werden.  Auch wurden schon erste Veranstaltungen für Kinder organisiert.

Im Dezember 1994 begannen die Bauleistungen am schmalsten Haus der Stadt Meißen unter Beteiligung von Kindern und Jugendlichen, Vereinsmitgliedern und Unternehmen.

Am 29.02.1996 war die Sanierung beendet. Als kleines Dankeschön für die gute Zusammenarbeit und die erbrachten Spenden wurde eine kleine Feier für allen beteiligten Baufirmen ausgerichtet.

Mit Spielen und Quiz wurde am  03.05.1996 die Begegnungsstätte  von den Kindern und Jugendlichen in Besitz genommen. Die Händler der Neugasse sorgten für das leibliche Wohl, die Kindern bedankten sich mit selbstgebackenen Plinsen.

Seitdem stehen den Kindern an den Wochentagen vielfältige Angebote zur Verfügung, die rege genutzt werden. Gleichzeitig werden die Kinder und Jugendlichen in die Pflege und Instandhaltung ihres Hauses sowie die Ausgestaltung von Veranstaltungen einbezogen.
 

 

Ein großer Einschnitt in der Geschichte des Schmalen Hauses war das Hochwasser im August 2002.

 

 

Dem großem Einsatz vieler Menschen sowie den Spenden aus ganz Deutschland ist es zu verdanken, dass die Kinder und Jugendlichen ein vorübergehendes Ausweichdomizil fanden und das Haus nach 9monatiger Trocken- und Bauzeit wieder bezogen werden konnte.

 


 

     Internet-Service
Margit Wodniok



Wenn Ihr zur Tür hereinkommt, steht Ihr direkt in unserer schmalen "Plinsenstube". Hier wird gespielt und gekocht.
Ein Durchgang führt ins Hinter-haus mit Werk-statt und WC.
 
Im Spielzimmer geht es bei allerlei Brett- und Karten-spielen heiß her.
Musik hören, chillen oder mit Freunden quatschen könnt Ihr im Kuschelzimmer.